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Neben alten Kultstätten sind es vor allem die Meeresstrände, die Martin Lichtmann als Grenzräume zwischen den Elementen faszinieren. Was dann in seiner Keramik wie angestrandet wirkt, sind es vor allem Dinge, die einst im Bezug zum Menschen standen und für sein Überleben notwendig waren.
So bergen die bis zum Sintern gebrannten keramischen Objekte einen Erinnerungswert. Sie erinnern an Fischreusen, an Wrackteile, an Tampen, die, zusammenkomponiert, ein faszinierendes und noch immer bewegtes Eigenleben entwickeln.
Verfall und Vergänglichkeit evozierend, erscheint das Vergangene durch divergierende Bewegungsmotive und Schübe mit einer Vitalität, die ein neues sich entwickelndes Eigenleben organisiert.
Ein wichtiges Anliegen ist dem Künstler die Bewegung in der Form. So visualisiert er die Kraft des Windes in seinen archaisch anmutenden organischen Formen. Menschenwerk und Naturwerk zugleich sucht der Künstler auf der Spur zu sein.

Dr. Jürgen Ecker, Kunsthistoriker
Februar 2016